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Monica

 

Das tollste Weihnachtsgeschenk meines Lebens war Monica. Als ich sie aus ihrer Hülle befreit hatte, war ich überzeugt, noch nie etwas so schönes, so zauberhaftes gesehen zu haben. Bis dahin kannte ich so etwas wie Monica nur aus dem Fernsehen, aber meist in viel größer, oft in schwarz. Niemand in der Familie oder der Nachbarschaft hatte Umgang mit so etwas. Nun aber ich! Im ganzen Haus musste sofort Futter für sie zusammengesucht werden, und dann war ich nicht mehr zu bremsen. Das Weihnachtsevangelium, Liedtexte, Gedichte, Zeitschriftenartikel - alles sollte sie ausspucken.

 

Es war schon weit nach Mitternacht und ich weigerte mich, ohne Monica ins Bett zu gehen. Die Eltern handelten schließlich den Kompromiss aus, dass sie nicht mit ins Bett darf, aber daneben stehen durfte, so dass ich liebevoll eine Hand auf ihr liegen lassen konnte. Meine Finger wollten nie mehr von ihr lassen – der Tastatur meiner Reiseschreibmaschine Monica.

 

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